
Mantrailing-wimba
Mantrailing
Beim Mantrailing verfolgt der Hund den Individualgeruch eines Menschen. Dieser Geruch liegt in einer Art von «Geruchsband», in der Regel versetzt gegenüber der Trittspur.
Wind und Thermik und weitere physikalische Aspekte beeinflussen die Geruchsverteilung massgebend.
Der Hund arbeitet beim Trailen immer vom alten zum frischen Individualgeruch hin.
Jeder Hund – unabhängig von Rasse, Alter oder körperlichem Handicap – kann Mantrailing erlernen, es gibt nicht den Spezialisten unter den Hunden. Alle Hunde haben die gleiche «Software», nur in der «Hardware» sind sie sehr verschieden.
«Mantrailen» ist vor allem das Rekonstruieren einer Spur («Geruchsband» mit Individualgeruch). «Mantrailen» ist eine Freizeitbeschäftigung für Mensch und Hund, ein lehrreiches gemeinsames Hobby.
«Mantrailen» setzt Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund voraus. Hund und Hundeführer lernen gemeinsam den Trail in Ruhe, taktisch und mit Genauigkeit erfolgreich zu erarbeiten.
Die Versteckperson (VP) zu finden ist schön und ist gerade auch für den Hund eine Art Krönung nach erfolgreichem Abschluss des Trails.
(Die VP zu finden ist nicht das primäre Ziel der Übung, man könnte die VP auch ohne Hund wiederhinden.)
Wissenswertes über Geruch: Quelle und Verteilung
Gerüche bestehen zumeist aus flüchtigen Molukülen. Diese entstammen der Zersetzung von toten Hautzellen.
Jeder Mensch verliert Tausende Hautpartikel pro Minute (Grösse der Partikel: im Mikrometerbereich).
Diese Partikel (hauptsächlich Hautzellen) fallen nicht einfach herunter, sondern steigen auf. Auslöser für dieses Aufsteigen ist die Thermik, die durch den Temperaturunterschied zwischen Körper und Umgebung entsteht.
Die Geruchspartikel steigen auf und fallen dann wie Wassertropfen im Springbrunnen hinunter.
Bakterien zersetzen dann die toten Hautzellen. Auch hier spielen diveerse physikalischen Faktoren eine grosse Rolle, u.a.: Temperatur, UV-Einstrahlung, Luftfeuchtigkeit.
Bakterien zersetzen die toten Hautzellen. Dabei entstehen gasförmige Moleküle, die als «Individualgeruch» wahrgenommen werden.
Je stärker sich die Bakterien vermehren können, um so mehr Gas entsteht und um so intensiver wird der Geruch für den Hund.
Durch Wind und Thermik werden die Geruchspartikel in der Umgebung verteilt. Deswegen liegt das «Geruchsband» in der Regel nicht in der Fussspur der gesuchten Person, sondern seitlich versetzt. Luftströmungen bestimmen die Distanz zwischen Fussspur und «Geruchsband».
Geruchsartikel (GA), «Referenzgeruch»
Damit der Hund weiss, wen er suchen soll, ist ein Geruchsartikel von der vermissten Person erforderlich.
Alles, mit dem die zu suchende Person in Kontakt gekommen ist, kann als GA genutzt werden: bspw. Taschentuch, Schlüssel, Kleidungsstücke, Körperflüssigkeiten, Haare. Auch «Kopien» können verwendet werden (bspw. Papiertaschentuch nach Abrieb des Lenkrads im Auto der gesuchten Person).
Wichtig ist dabei, dass der GA immer älter ist als die zu suchende Geruchsspur. Ebenfalls wichtig ist: die gesuchte Person soll den Gegenstand/den Geruchsartikel als letztes berührt haben.